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AUS ALLERBESTEM HAUSE

Medien Debatte 202202 1Der Februar ist erst einige Stunden alt, da verschlägt es eine Delegation der Stadtteilschule Eidelstedt in unsere Rissener Räumlichkeiten. Für zwei Tage ist der Oberstufenkurs von Thomas Bruhn zu Gast, um mithilfe unterschiedlichster Methoden in die Auseinandersetzung mit Whistleblowern, Internet-Zensur und Wahlmanipulation zu gehen.

Wie viel Einfluss haben finanzielle Zuwendungen von Stiftungen und privaten Akteuren auf die Arbeit der Leitmedien? Würde eine Medieninstitution die „Hand beißen, die sie füttert? „Zumindest könnte sie nicht darauf verzichten, an ihr zu knabbern – um in der öffentlichen Wahrnehmung noch integer zu bleiben“, konstatiert ein Schüler. 8 Milliarden Euro kostet der öffentlich-rechtliche Rundfunk, doch schirmt er sich dadurch gänzlich vor Parteilichkeit ab?

Es sind gewichtige Fragen, die die Schülerinnen und Schüler aus Eidelstedt lebhaft diskutieren. Dabei gelingt es ihnen sehr gut zwischen Kritik und Demagogie zu differenzieren. In der Ausgestaltung journalistischer Blattlinien stellen die jungen Demokraten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie um die Phänomene von Haltungs- und Skandaljournalismus im Bilde sind und sich davor zu wappnen wissen.

Die Stellung der Medien in der modernen Demokratie

Medien Debatte 202202 3321„Üben die Medien wirklich noch eine Kontrollfunktion aus?“, zweifelt Referent Fröchling – und bekommt direkt Gegenwind: Auch wenn nicht alle Medien ihre Kontrollfunktion ausübten – manche täten dies über die Maßen, wie beispielsweise Fälle von Whistleblowing immer wieder deutlich machten.

In der HAUS RISSEN-Redaktionssimulation schlüpfen die Eidelstedter schließlich in unterschiedliche Rollen, um in einem Wust an Informationen politische Kommunikation zu betreiben. Auch hier beweist die Gruppe ein sehr differenziertes Denkvermögen in größeren Zusammenhängen und arbeitet sehr konzentriert.

Später wird noch einmal über Meinungsfreiheit gesprochen, dabei ist man sich einig: Pressefreiheit sei ein hohes Gut und zu starke Reglemtierung öffne Tür und Tor für Zensus. Die Mechanismen der Medienlandschaft seien berechenbar: „Ich finde es immer wieder überraschend, dass Empörungsdebatten nach wie vor funktionieren, obwohl die Systematik doch bekannt ist“, stellt eine Schülerin fest.

Wahlmanipulation ist abschließendes Diskussionsthema

Medien Debatte 202202 5955Zu einem fulminanten Abschluss verhilft die Nachmittagssonne: Auf der Terrasse kommt es nach eingehender Vorbereitung in Teams zur finalen Debatte: Ist die Nutzung modernster Marketing-Technologien zur Wahlkampfmanipulation legitim? „Es lässt sich nun mal nicht alles regulieren, Wahlkampfmanipulation gab es schon immer und durch höhere Wahlkampfbudgets ließen sich schon immer bessere Instrumente erschließen“, argumentiert ein Team. „Man müsse die Menschen schützen: die Technologie werde zu mächtig und wirke unmittelbar demokratiegefährdend“, hält die Kontraseite dagegen.

Am Ende entscheidet eine Jury anhand selbst entwickelter Kriterien über den Punktesieger. Das Publikum wiederum ist ganz anderer Meinung. Ein Geist von Pluralität liegt in der Luft.

Viel Lob für Seminardurchführung

Medien Debatte 202202 6012„War schön und nochmal eine gute Abwechslung: Ein krönender Abschluss“, steht später in einem der Feedbackbögen. In einem anderen werden „der Umgang, der Respekt, die Lernmethoden, die Bewegungsfreiheit, das Abwechslungsreiche, das Essen und Trinken, die Räumlichkeiten“ gelobt. Und auch die „netten sympathischen Betreuer auf Augenhöhe“ werden erwähnt.

Auch Thomas Bruhn ist zufrieden: „Mich hat besonders die wertschätzende Atmosphäre im Haus Rissen beeindruckt, die Zugewandtheit und inhaltliche Raffinesse. Gern würden wir auch zukünftig die Möglichkeit nutzen, im Haus Rissen den letzten Schliff bei den Vorbereitungen auf das Zentralabitur in PGW zu erhalten.“

Das Lob können wir nur zurückgeben. Vielen Dank an die Stadtteilschule Eidelstedt für diese spannende Seminarerfahrung!

Wie die Stadtteilschule Eidelstedt ihren Besuch bewertet lesen Sie hier.

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