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Grüne Klimaaktivistin trifft liberalen Bänker

Am Abend des 26. September 2022  trafen zwei konträre Weltanschauungen im Michael-Otto-Saal des Haus Rissen aufeinander, um in Persona über die Frage zu diskutieren, was (unser) Wohlstand ist, worauf er gründet und wie er gesellschaftlich gesichert werden kann.

Was soll unser Wohlstand sein

Martin Hartmann, Projektleiter bei einer Schweizer Bank und Mitglied der Libertären Partei Schweiz, definierte zunächst Wohlstand als die Abwesenheit von Mangel und führte aus, dass dieser beeinflussbar sei und nicht verteilt werden könne. Dem Gegenüber stellte Sophia Marie Pott, Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag und aktiv in der Grünen Jugend und Grünen Partei, eine Unterscheidung zwischen Wohlstand und Reichtum dar und sprach von einer gerechten Ressourcenverteilung vor allem im Hinblick auf den globalen Wohlstand.

Interaktive Momente beim Event

Der Moderator des Abends, HAUS RISSEN-Referent Marius Fröchling, bezog auch das Publikum aktiv mit ein, indem er die Gäste räumlich positionieren ließ, beispielsweise anhand der Frage, wie viel Sozialstaat es brauche. Insbesondere bei dieser Überlegung, wurde der Gegensatz zwischen den beiden Referierenden deutlich: Eigenverantwortung und größtmögliche Freiheit auf der einen Seite, Absicherung durch den Staat auf der anderen Seite.

Erkenntnisse durch Positionierung im Raum

Ebenfalls ersichtlich wurde, dass Wohlstand trotz aller Überlegungen in immaterielle Richtungen, stark an finanzielle und monetäre Aspekte geknüpft und nahezu immer mit den Fragen, woher, in gesellschaftlicher Dimension, das Geld kommt und wofür es ausgegeben wird, verbunden ist.

In ihren Abschlussstatements betrachteten die beiden Podiumsgäste dann vor allem die Bedeutung und die Rolle von Egoismus und seiner Verbindung zum Wohlstand. Martin Hartmann lobte diese Haltung ausdrücklich und vertrat die Auffassung, dass der Sozialstaat die besten damit verbundenen Eigenschaften des Menschen, wie Initiative, Fleiß und Hingabe unterdrücke.  Sophia Marie Pott wertschätzte hingegen eher die Sicht auf den Sozialstaat, der einen in einer Krisensituation auffängt und den Rahmen für die von Herrn Hartmann geforderte Freiheit setzt.

Einig waren sich wohl alle Seiten, dass Bildung in jedem Fall essentiell ist für die eine oder die andere Sichtweise auf Wohlstand. Das HAUS RISSEN bedankt sich bei den beiden Podiumsgästen, die trotz langer Anfahrtswege oder eng besetzter Terminpläne, nicht vor der kontroversen, aber immer sachlichen und respektvollen Auseinandersetzung, zurückgeschreckt sind. Auch gilt unser Dank dem bunten Publikum, das sich lebhaft und mit großem Interesse auf den Weg nach Rissen gemacht hatte und entscheidender Bestandteil der Diskussion war.

 



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