In den Pausen wurde einfach weiterdiskutiert
Am 04. Oktober 2022 ist - auf Initiative der Koordinatorin des Maritimen Zentrum Elbinseln (MZE) - HAUS RISSEN-Referent Fröchling zu Gast in einem Oberstufenprofil an der Stadtteilschule Wilhelmsburg, um gemeinsam mit den Jugendlichen einem interaktiven Klimaplanspiel Leben einzuhauchen.
Große Fragen schon zu Beginn
Die 23-köpfige Gruppe ist begeistert dabei: Schon bei der Einführung werden die großen Fragen gestellt: Wie können die Industrienationen ihre ressourcenintensiven Ökonomien „downsizen“? Wo liegen die neuralgischen „tipping points“ in der Klimaforschung, die unwiederkehrbare globale Effekte auslösen?
Plädoyers im "Blauen Salon"
Dann geht es ins Planspiel: Sechs fiktive Staaten, sowohl große Volkswirtschaften, aber auch kleine Republiken, werden mit Budgets und Maßnahmenkatalogen ausgestattet. Ministerien werden an die Klasse vergeben, erste informelle Verhandlungen gestartet. Im „Blauen Salon“, der ansprechenden Funktionshalle des MZE, wird dann zur Internationalen Klimakonferenz zusammengerufen: Plädoyers für den eigenen Kurs werden gehalten, erste Reden mit Appellen an die Internationale Gemeinschaft flammen auf. Daraufhin treffen sich die Regierungsvertretenden zu Unterverhandlungen in den politischen Ressorts.
„Ich als Umweltminister habe mir das Ziel gesetzt, die Energiequellen der Erde komplett auf Erneuerbare Energien umzubauen“, schallt es in einer zweiten Verhandlungsphase durch den Raum. Doch die Wirtschaftsminister*innen halten dagegen: „Wir möchten auch, dass die Investoren in unserem Land bleiben, deswegen haben wir uns gegen Auflagen für die Wirtschaft entschieden“.
2-Grad-Ziel nicht länger haltbar
Insgesamt steuert die Gruppe ihren fiktiven Planeten am Ende in das „gelbe Szenario“: Viel Umstellung auf Erneuerbare Energien und selbst eine hinreißende Empathie der reichen Nationen haben nicht verhindern können, dass sich das 2-Grad-Ziel nicht halten lässt. Fluten führen zu massiven Migrationsbewegungen. Zuvorderst, weil die Machtnationen ihre ökonomischen Interessen nicht dämpfen konnten – oder wollten.
Rückschau auf das Geschehene
„Das war eine auffallend engagierte Gruppe“, erinnert sich Fröchling, „In den Pausen wurde einfach weiterdiskutiert und nach politischen Kompromissen gesucht“.
Das HAUS RISSEN verneigt sich vor der Hingabe der baldigen Absolventinnen und Absolventen, bedankt sich aber auch bei den engagierten Lehrkräften der Stadtteilschule Wilhelmsburg.