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Die Ausrichtung der Bundeswehr nach der Zeitenwende

Wehrhaft oder zaghaft - PodiumsgästeAm 16. Mai 2024 diskutierte im HAUS RISSEN der Militärhistoriker der Universität Potsdam, Prof. Dr. Sönke Neitzel, mit mehr als 100 Gästen über die Frage nach der Ausrichtung der Bundeswehr mehr als zwei Jahre nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine und der Ausrufung der Zeitenwende durch Bundeskanzler Olaf Scholz.

Da die Wehrbeauftragte Dr. Eva Högl und Prof. Dr. Sven Gareis von der Führungsakademie der Bundeswehr leider kurzfristig ausfielen, diskutierte Dirk Schmittchen, Leiter des Bereichs für geo- und sicherheitspolitische Bildung von HAUS RISSEN, mit Prof. Neitzel auf dem Panel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Helene Bührig, die ebenfalls im HAUS RISSEN als Referentin für Sicherheitspolitik tätig ist.

Unter den Gästen fand sich eine Vielzahl von Angehörigen der Bundeswehr ein, was uns besonders freute, hatte das Thema doch eine hohe Aktualität für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.

Wehrhaft oder zaghaft - Puplikum im HAUS RISSENDie kurzfristigen Ausfälle schadeten der lebhaften Diskussion nicht, vielmehr wurde intensiv die Frage erörtert, ob die Bundeswehr vom Mindset, der Ausrüstung und der Ausrichtung her bereits ausreichend auf die veränderte Bedrohungslage und das neue Aufgabenspektrum vorbereitet sei. Prof. Neitzel kritisierte die Führung der Bundeswehr dafür, zu wenig energisch bei der Politik für eine Stärkung der Streitkräfte einzutreten.

Dirk Schmittchen verwies darauf, dass die Maßnahmen schon in die richtige Richtung zeigten, so z.B. die Rückkehr der 2012 abgeschafften Heeresflugabwehr oder die Ausarbeitung eines Operationsplans Deutschland zum Schutz kritischer Infrastruktur im Landesinnern, machte aber auch deutlich, dass es in der Summe von allem zu wenig sei und es an Substanz fehle. Hier setzte auch Prof. Neitzel an, der sich eine noch stärkere Wahrnehmung der Rolle und der Aufgaben der Soldatinnen und Soldaten in der Gesellschaft wünschte.

Am Ende der Veranstaltung waren sicherlich noch viele Fragen offen, weshalb sich unsere Gäste freuten, dass Prof. Neitzel beim Empfang noch bis tief in den Abend für Diskussionen zur Verfügung stand, bis alle Fragen beantwortet waren. Bereits am 10. Juni 2024 geht es mit einer weiteren Abendveranstaltung in die nächste Runde, dieses Mal u.a. mit Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, zur Frage nach der Zukunft des Generationenvertrags. Anmeldungen sind ab sofort möglich.           



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