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AUS ALLERBESTEM HAUSE

“Leute, regt euch ab, es ist nur ein Spiel“

KlimaplanspielDass sich die Gemüter erhitzten, lag nicht allein an den hochsommerlichen Temperaturen, die die insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs des Gymnasiums Rissen bei ihrem Besuch im HAUS RISSEN begleiteten. So kamen die 10a, die 10b und die 10c am 19. bzw. 20. Juni 2023 zu uns, um über Klimawandel und Nachhaltigkeit zu sprechen oder, um es eigentlich korrekt zu sagen: zu streiten.

Verhandlungen bis an den Rand der Erschöpfung

Der Einstieg wurde zunächst mit einem Blick auf eben jene beiden Konzepte geworfen; Warum spielt der Klimawandel eine so große Rolle, auch auf der internationalen Bühne, wenn es sich dabei doch eigentlich um ein natürliches Phänomen handelt? Woher stammt das Konzept der Nachhaltigkeit und welche Dimensionen werden dabei erfasst?

Erst die Theorie, dann das Vergnügen

Nachdem in der Theorie geklärt werden konnte, dass der aktuelle Klimawandel ein menschengemachtes Problem ist, mussten sich die Schülerinnen und Schüler an der Lösung dieses Spannungsfelds in der Praxis versuchen. Festgestellt wurde zuvor, dass die Menschheit sich selbst in ihrer Existenz bedroht und deswegen ein dringendes Handeln erforderlich wäre. Denn die Herausforderung ist vermutlich auch deswegen so groß, weil immer auch darauf geschaut werde, dass es möglichst ein Gleichgewicht zwischen den drei Formen von Nachhaltigkeit gebe, worauf auch im Klimaplanspiel zu achten ist.

Willkommen im Rollenspiel

Ein- und aufgeteilt wurden die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in sechs fiktive Länder, die die Welt sowohl in Fläche als auch in Bevölkerungszahlen umfassen. In ihren Rollen hatten die Teilnehmenden jeweils ein politisches Amt inne und wurden ausgestattet mit einem eigenen Budget. Somit war es an ihnen, Entscheidungen zu treffen oder auch nicht zu treffen, die das Beste für das eigene Land bedeuten konnten und gleichzeitig einen schlechten Einfluss auf andere Länder oder auch globale Entwicklungen hatten.

Internationale Konflikte vorprogrammiert

Dabei war vor allem Reibung zwischen denjenigen Ländern zu beobachten, die besonders im Hinblick auf das Finanzielle unterschiedlich ausgestattet waren, aber auch insgesamt ging es hoch her. Nationaler Egoismus auf der einen Seite: „Wir hätten gern eine Versicherung abgeschlossen, aber niemand wollte uns eine verkaufen, als wir gefragt haben“, auf der anderen Seite große globale Solidarität: „Wir konnten dank der anderen Länder fast alles umsetzen, was uns zur Verfügung stand“.

Alle Gruppen gemeinsam

Das Planspiel wurde jeweils klassenweise durchgeführt. Mit Vehemenz gelang es den frisch gebackenen Diplomatinnen und Diplomaten die eigene Handlungsweise zu verteidigen und die des Gegenübers herauszufordern. Gerade dabei kam es ironischerweise zu dem Ausruf, dass sich alle Teilnehmenden doch mal etwas beruhigen und herunterfahren sollten, da es sich an diesem Tag, an diesem Ort, zu dieser Zeit eben doch nur um ein Spiel handle.

Parallelen zur Weltklimakonferenz

Nach Beendigung der Simulation fühlten sich die Schülerinnen und Schüler ähnlich, wie es wohl den Teilnehmenden der letzten Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh gegangen sein dürfte: müde, erschöpft, ernüchtert.

Klimawandel spürbar

Zugegebenermaßen dürften auch die im HAUS RISSEN herrschenden klimatischen Bedingungen, an diesem schwülen Sommertag, einen erheblichen Beitrag dazu geleistet haben. Nichtsdestotrotz lag es hauptsächlich daran, wie sehr die Zehntklässler und Zehntklässlerin die Rollen, die sie repräsentieren sollten, für sich eingenommen und in diesen agiert haben; so sehr, dass eben zeitweise untereinander an die Natur des Spiels erinnert werden musste. Dass man sich in der Realität nicht darauf berufen könne, wurde im Abschluss des Seminars mit einem kurzen Blick auf den realen Stand der internationalen (Ver-)handlungen aufgezeigt.

English first

By the way, we still forgot to mention that the seminar was prepared and conducted in English – Gymnasium Rissen has a bilingual branch – so the speakers as well as the students had just another challenge more to tackle, trying to negotiate in a foreign language probably also contributed to a heated atmosphere, literally and proverbially.
Dear students, thank you very much for your efforts and your power and endurance!

Dank an die "Möglichmacher"

Ermöglicht wurde dieses Bildungserlebnis dank der Unterstützung unseres Kooperationspartners der Gothaer Stiftung.

Um Bürgerinnen und Bürger für mehr Nachhaltigkeit in der Gesellschaft zu sensibilisieren, fördert die Gothaer Stiftung Maßnahmen und Projekte in der Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Vielen Dank dafür, im Namen aller Teilnehmenden sowie dem HAUS RISSEN Team

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